Bildung im Kontext verschiedener Spannungsfelder
Der demografische und strukturelle Wandel wirkt sich stark auf die künftigen Ausbildungen im Gesundheitswesen auf. H+ setzt sich deshalb für eine zukunftsorientierte Bildungsstrategie auf allen Ebenen ein.
H+ vertritt die Interessen der Spitäler und Kliniken im Bildungsbereich mit dem Ziel, eine führende Rolle in Bildungsfragen des Gesundheitswesens einzunehmen. H+ setzt dabei Schwerpunkte auf die Aus- und Weiterbildung in den Medizinal-, Gesundheits- und insbesondere Pflegeberufen. Doch auch die Nicht-Gesundheitsberufe sind mit rund einem Viertel stark vertreten und für das Funktionieren eines Spitals unverzichtbar (z.B. KV & Hauswirtschaft/Hotellerie).
Umfassendes bildungspolitisches Engagement
Angesichts der hohen Regulierungsdichte in den verschiedenen Berufen des Gesundheitswesens ist ein umfassendes bildungspolitisches Engagement erforderlich, das sich sowohl auf die nationale als auch auf kantonale Ebenen erstreckt.
Berufsbildung: Starke Einflussmöglichkeiten der Arbeitgeber
Während die universitäre Bildung weitgehend hochschulgesteuert ist, steuert in der Berufsbildung die Arbeitswelt, d.h. die Leistungserbringer und ihre Verbände, die Ausrichtung und Aktualisierung der Berufsprofile und Lehrpläne gemeinsam mit den Schulen, Bund und Kantonen. H+ setzt sich gemeinsam mit Delegierten aus der Praxis für die Berufsentwicklung von rund 30 Berufsbildungen ein und übernimmt Trägerschaften. H+ ist zudem in ärztlichen Bildungsgremien vertreten und pflegt den Austausch mit relevanten Verbänden.
Umsetzung der Pflegeinitiative im Fokus
Die Umsetzung der ersten Etappe der Pflegeinitiative ging in den Kantonen voran, konnte bisher aber die hohen Erwartungen nicht erfüllen. Bei der Zuteilung der Bundessubventionen sind hohe bürokratische Hürden zu befürchten. Zudem ist die adäquate Finanzierung von zusätzlichen Ausbildungsleistungen der Spitäler noch nicht zufriedenstellend geregelt. H+ hat sich in der Vernehmlassung entsprechend geäussert und wird die Interessen der Spitäler und Kliniken auch weiterhin einbringen.
Auch bei der Umsetzung der zweiten Etappe der Pflegeinitiative vertritt H+ in der Begleitgruppe des BAG die Interessen der Spitäler und Kliniken. In dieser zweiten Etappe stehen anforderungsgerechte Arbeitsbedingungen und bessere berufliche Entwicklungsmöglichkeiten im Zentrum: Die Ankündigungszeit von Dienstplänen, zulässige Anzahl Überstunden, Kompensationen für Überstunden sowie mögliche Vollzugsmassnahmen. H+ vollzieht die Ziele der Massnahmen nach. Wirksame Massnahmen zur Bekämpfung des Fachkräftemangels sind aber nur zu erreichen, wenn ihre Finanzierung geregelt und sichergestellt ist.
Auch in weiteren Bildungsgeschäften vertritt H+ die Interessen der Spitäler und Kliniken und setzt sich für weniger Bürokratie, wirksame Massnahmen gegen den Fachkräftemangel und gegen Kürzungen im Bildungsbereich ein.
Bildungsstrategie aus Arbeitgeberperspektive
Aus Arbeitgeberperspektive betont H+ die Notwendigkeit bedarfsorientierter und schlank regulierter Ausbildungen, um den Personalbedarf qualitativ und quantitativ decken zu können. Gleichzeitig sind zentrale Bildungsziele wie Qualität & Wirksamkeit, Chancengerechtigkeit, lebenslanges Lernen und Integrationsförderung zu erreichen.
Um diese strategischen Ziele weiterzuentwickeln, wird derzeit eine Fachkommission Bildung gegründet, die interdisziplinär an Bildungs- und Qualifizierungsthemen arbeitet und ab Juni 2024 die Geschäftsstelle und Direktion von H+ in bildungsstrategischen Fragen beraten und unterstützen wird.